14.6.11

FLIEGEN

Hier der Link zu meinem kleinen Ausstellungskatalog. Das Datum der Ausstellung ist noch vorläufig.

20.5.11

Turiner Pferd (28)



















... der Vollständigkeit halber...

16.4.11

Schildkröte und Achilles, Teil 2






Schildkröte und Achilles
80 x 100
auf Papier
Tempera, Tusche
juergenkuester
2011

11.4.11

Schildkröte, die selbst der schnelle Achilles nicht überholen konnte. (Zenon von Elea)

Holzschnitt und Pappe als Druckstock,
Tusche
80 x 100
juergenkuester
2011

8.4.11

hund (2001)




Hund alleine und Hund im Kontext.

Geier

Der Fürst machte einen Schritt, einen zweiten, noch einen, und blieb stehen. Er stand da und starrte eine Minute oder zwei in das Dunkel: Beide sprachen während der ganzen Zeit, an dem Bett, kein einziges Wort; das Herz des Fürsten hämmerte so, daß er glaubte, man müsse es in der herrschenden Totenstille im ganzen Zimmer hören. Inzwischen hatten sich seine Augen an das Dunkel gewöhnt, und er konnte das Bett deutlich sehen; jemand schlief darauf in einem völlig reglosen Schlaf; man hörte nicht das leiseste Geräusch, nicht den leisesten Atemzug. Der Schlafende war bis über den Kopf mit einem weißen Laken zugedeckt, die Glieder jedoch hoben sich irgendwie undeutlich ab; man konnte nur an den Erhebungen erkennen, daß dort ein Mensch ausgestreckt lag. Ringsum in großer Unordnung, auf dem Bett, am Fußende, auf einem Sessel unmittelbar vor dem Bett, sogar auf dem Fußboden lagen hastig abgestreifte Kleidungsstücke, ein prachtvolles weißes Seidenkleid, Blumen, Bänder. Auf dem Tischchen am Kopfende funkelten abgelegte, achtlos hingeworfene Juwelen. Am Fußende bauschten sich zusammengehüllte Spitzen, und inmitten des weißen Bausches sah unter dem Laken eine nackte Fußspitze hervor; sie schien wie aus Marmor gemeißelt und war furchtbar unbeweglich. Der Fürst schaute und fühlte, daß es im Zimmer, je länger er schaute, immer toter und stiller wurde. Plötzlich summte eine erwachte Fliege, flog über das Bett und verstummte am Kopfende. Der Fürst schauderte. (aus F.M. Dostojewskij "Der Idiot" in der Übersetzung von Swetlana Geier, 4. Teil, Kapitel 11, Fischer Taschenbuch-Ausgabe, S.877)

5.4.11

Und in der Stille ein Summen

Dostojewski, Fjodor: Der Idiot. Die großen Romane, Bände 3–5, Übers. v. Hermann Röhl, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1981.

4. Teil, 11. Kapitel, S. 352

Der Fürst ging noch näher, einen Schritt, einen zweiten, und blieb dann stehen. Er stand da und blickte eine oder zwei Minuten lang hin; beide schwiegen während der ganzen Zeit, wo sie am Bett standen; dem Fürsten klopfte das Herz so, daß er meinte, es müßte im Zimmer bei der herrschenden Totenstille zu hören sein. Aber seine Augen hatten sich schon an die Dunkelheit gewöhnt, so daß er das ganze Bett erkennen konnte; auf ihm schlief jemand, ganz ohne sich zu rühren; man hörte nicht das leiseste Rascheln, nicht das leiseste Atemholen. Der Schlafende war bis über den Kopf mit einem weißen Leinentuch zugedeckt; aber die Glieder hoben sich nur undeutlich ab; man sah nur an der Erhöhung, daß da ein ausgestreckter Mensch lag. Ringsherum war, auf dem Fußende des Bettes, auf den beim Bett stehenden Sesseln, sogar auf dem Fußboden, die abgelegte Kleidung unordentlich hingeworfen: ein reiches weißseidenes Kleid, Blumen, Bänder. Auf einem kleinen Tischchen am Kopfende blitzten die abgenommenen, hingeworfenen Brillanten. Am Fußende waren Spitzen zu einem Klumpen zusammengedrückt, und auf den weißen Spitzen wurde, unter dem Leinentuch hervorschauend, eine nackte Fußspitze sichtbar; sie sah aus wie aus Marmor gemeißelt und war von einer erschreckenden Regungslosigkeit. Der Fürst blickte hin und fühlte, daß, je länger er hinblickte, die Totenstille im Zimmer immer drückender wurde. Auf einmal fing eine erwachte Fliege zu summen an, flog über das Bett hinüber und verstummte am Kopfende. Der Fürst fuhr zusammen.

3.4.11

unheimlich


Dieser Fisch war der stumme Zeuge eines Abendessens zu zweit in einem thailändischen Restaurant am Samstag, den 2.4.2011, in Mainz, Nähe Phönixhalle. Ich habe fast keinen Bissen herunterbekommen. Er glänzte durch aufwendige Schwimmmanöver und schien jedes gesprochene und unausgesprochene Wort zu verstehen. Auch nickte er uns mit einem stechenden Blick und bösartigen Grinsen zu, als wir das Lokal schließlich verließen. Nicht einmal der obligate Glückskeks hatte uns die Beklemmung nehmen können.

rabe übt den balanceakt



























zwei kantsche Schnabelthiere

30.3.11

Hund



























dies ist ein Hund
30 x 21
Holzdruck/Gummidruck
2006
juergenkuester

29.3.11

HUND

Auszug aus "Das Sloterdijk-Alphabet: Eine lexikalische Einführung in Sloterdijks Gedankenkosmos" von Holger von Dobeneck

Hund
Hundephilosophen nannte man in Athen jene philosophierenden Landstreicher, die, wie Willy Hochkeppel es in einem Aufsatz nannte, die Hippies und Aussteiger der Antike waren. Prototyp ist Diogenes, der angeblich in der Tonne hauste und von Alexander dem Großen gefragt wurde, ob er einen Wunsch habe, nur gesagt haben soll, geh mir aus der Sonne. Die Hundephilosophen waren in stetem Kampf gegen die Höhenflüge der hochnäsigen, elitären Akademiephilosophen aus der Schule Platos.

Fliegen, die man fliehen soll. (Nietzsche)

28.3.11

Überprüfe folgende Aussagen:

Alle Menschen sind sterblich
Lassie ist kein Mensch
Lassie ist nicht sterblich

Alle Menschen sind sterblich
Lassie ist sterblich
Lassie ist ein Mensch

Alle Menschen sind sterblich
Lassie ist nicht sterblich
Lassie ist kein Mensch

26.3.11

„Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.“Albert Einstein

...und manchmal auch ein gelbes


Vera Kattler
70 x 50 cm
Öl auf Leinwand
2008

Ein Wort zum Samstag :-)

Stephan Flommersfeld schrieb gestern: „Entschuldigung, daß ich hier problematisiere.“

Manchmal muss man auch problematisieren :-) Meine ursprüngliche und vage Vorstellung war wohl, dass jeder Künstler sich etwas aus der Liste rauspickt und sich irgendwie damit auseinander setzt. Ob er damit die Absichten des Philosophen, der dieses Tier ins philosophische Rennen geschickt hat, nun trifft oder nicht … von Niklas Luhmann ist mir in Erinnerung, dass er künstlerische Auseinandersetzungen mit seinem Werk schätzte, auch wenn es – wie er sich ausdrückte – zu produktiven Missverständnissen Anlass geben sollte.

Das heißt, um ein Beispiel zu geben, dass man von niemandem verlangen kann und muss, in die Höhen und Tiefen der Philosophie Quines einzudringen, wenn er etwas zu dessen Gavagai beitragen will oder in seinem/ihrem Fundus findet.

Nun gibt es in der bisherigen Bild-Auswahl auch einige Tiere, die (noch) philosophische Waisen zu sein scheinen. Aber das scheint bestimmt nur so :-) Ich habe nicht den mindesten Zweifel, dass es auch anders herum geht: erst das Tier ins Bild setzen und dann den passenden Philosophen dazu (er-)finden :-)

Ich kann mir zurzeit gut vorstellen, dass das Gros der Texte aus kurzen, launigen Erläuterungen zu den besagten Philo-Tieren und ihren philosophischen Schöpfern besteht. Das heißt - um beim Beispiel zu bleiben - dem Betrachter wird in wenigen und einfachen Worten erklärt, was es mit besagtem Gavagai auf sich hat. Den Job, die Liste in eine solche Form zu bringen, kann ich selbst übernehmen. Also auch den Job, Philosophen zu den Tieren zu finden!

Quellen dazu haben Ich, Dorit und Stephan ja schon reichlich beigetragen. (Zudem hab ich weitere Helfer in einem Philoforum!) Und sehr vieles davon, findet sich zum Glück auch in meinen Bücherregalen :-) Manches sogar in meinem Kopf :-) Ich denke aber, dass das eine ganz gute Zeit in Anspruch nehmen wird, da ich unter der Woche einen Job zu bewältigen habe, so dass im Wesentlichen das WE dafür vorgesehen ist.

Außerdem finde ich die Idee, auf Zitate oder Gedichte zurück zugreifen gut. Wer also was in Petto hat: her damit! :-)

Natürlich muss man bei so einem Projekt auch nicht streng nach Plan vorgehen --- und unverhofft kommt bekanntlich oft! :-))

25.3.11


kann man Giacometti jetzt zu den Philosophen zählen, oder nicht?

24.3.11

Buchempfehlung

Tierphilosophie zur Einführung von Markus Wild, erschienen im Junius Verlag
Was unterscheidet Mensch und Tier? Denken Tiere? Haben Tiere Rechte? Das sind die drei zentralen Fragen der Tierphilosophie. Die vorliegende Einführung konzentriert sich auf die ersten beiden Fragen und entwirft zum ersten Mal einen Ansatz, in dem Tiere konsequent zum Ausgangspunkt philosophischer Reflexion werden. Tiere sind denkende Wesen, und der Mensch ist schon als Tier ein denkendes Wesen. Allerdings unterscheidet er sich dadurch vom Tier, dass er eine kulturelle Welt hervorgebracht hat, die ihn weit über das tierliche Bewusstsein hinausblicken lässt. Ausgehend von neuen Untersuchungen aus der Verhaltensforschung zu Affen, Krähen und anderen Tieren und den Überlegungen von Philosophen wie Descartes, Darwin, Davidson, Dretske oder Derrida spannt dieser Band ein Panorama des Nachdenkens über Tiere auf, das auch den Blick auf den Menschen verändert.

Vielleicht sollten wir eine Lektüreliste anlegen?

Alle Raben sind schwarz

Hempels Paradox oder Rabenparadox ist ein nach dem Philosophen Carl Gustav Hempel benanntes Problem der Erkenntnistheorie. Das Paradoxon besteht darin, dass eine Allaussage über die Eigenschaft bestimmter Objekte scheinbar durch Beobachtungen beliebiger anderer Objekte ohne diese Eigenschaft bestätigt werden kann. Nach Hempel könnte z. B. die Gültigkeit der Aussage Alle Raben sind schwarz durch die Beobachtung eines weißen Schuhs bestätigt werden, was kontraintuitiv ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hempels_Paradox

Die automatische Ente

Vaucanson wurde berühmt als Konstrukteur von Automaten. 1737 baute er einen mechanischen Flötenspieler, der ein Repertoire von zwölf Liedern hatte und auf einer mechanischen Stiftwalze mit zwei Bewegungsrichtungen basierte. Dabei bewegte sie sich in der üblichen Drehung und konnte zusätzliche Bewegungen zur Seite vollführen, die durch ein Schneckengetriebe bewirkt wurden. Über der Walze lagen mehrere Stiftreihen. 1738 stellte er ihn der französischen Akademie der Wissenschaften vor. Vaucansons Traum war es, einen möglichst akkurat funktionierenden künstlichen Menschen zu erschaffen.

Als sein Meisterwerk gilt jedoch seine automatische Ente. Sie bestand aus mehr als 400 beweglichen Einzelteilen, konnte mit den Flügeln flattern, schnattern und Wasser trinken. Sie hatte sogar einen künstlichen Verdauungsapparat: Körner, die von ihr aufgepickt wurden, „verdaute“ sie in einer chemischen Reaktion in einem künstlichen Darm und schied sie daraufhin in naturgetreuer Konsistenz aus. Vaucanson schuf mit dem Darm seiner Ente zudem den wohl ersten biegsamen Gummischlauch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_de_Vaucanson

Katzenklavier

Ein Katzenklavier ist ein Musikinstrument, das vermutlich von Athanasius Kircher entworfen wurde. Ursprünglich handelte es sich bei diesem „Instrument“ wohl nur um eine Satire. Es ist zweifelhaft, ob es jemals tatsächlich existiert hat.

Das Katzenklavier besteht aus einer Reihe von in einem Gestell fixierten Katzen, deren Schwänze unter einer Klaviatur festgebunden sind. Unten an jeder Taste ist ein Nagel befestigt, wodurch die Katzen verzweifelt miauen, wenn die Tasten gedrückt werden. Die Katzen werden nach ihrer natürlichen Tonlage angeordnet. Das Geschrei der Katzen wurde auch „Katzenmusik“ genannt.

22.3.11

KNUT

Die tz sprach mit dem Bärenkurator des Zoos, Heiner Klös:

Was passiert gerade mit Knut?

Bärenkurator Heiner Klös: Er liegt in einem pathologischen Institut der Freien Universität in Berlin-Düppel auf dem Seziertisch. Mehr will ich dazu nicht sagen. Wenn uns ein Ergebnis vorliegt, werden wir die Öffentlichkeit informieren.

Trauern Knuts Mutter Tosca und die zwei Tanten um den toten Verwandten?

Klös: Nein, es geht ihnen hervorragend. Eisbären trauern nicht. Das Einzige, was die drei Eisbärendamen bedauern, ist, dass sie jetzt in einem kleineren Gehege untergeracht sind. Aber ansonsten sind sie quietschfidel und zeigen keine Anzeichen von Krankheit.

Hätten SIe's gewußt?

„Der Raupen wunderbare Verwandelung und sonderbare Blumennahrung“ war das erste Buch, das sich mit Raupen, ihrer Zucht und ihrer Metamorphose befasste. 1679 erschien in Nürnberg die Erstauflage dieses Bildbands von Maria Sibylla Merian. Er zeigt auf 50 Farbtafeln erstmals alle Stadien von heimischen Schmetterlingen, zusammen mit ihrer jeweiligen Nahrungspflanze. Ein bahnbrechendes Ereignis, denn zuvor war es der breiten Öffentlichkeit unbekannt, dass aus einer Raupe ein Schmetterling wird.
http://www.uni-koblenz.de/~ffko/Raupenzucht/

Claudia Lo Gatto: käferumschleichung

Käfer in der Schachtel / Gehirne im Schädel?

Wittgenstein kritisierte philosophische Verwirrungen – er sprach auch von Verhexungen – denen wir philosophisch erliegen können, wenn wir uns von der „Oberflächengrammatik“ der Sprache täuschen lassen.

21.3.11


Welches Tier ist das?

19.3.11

Accident

ameise

Zu: Nashorn, über dessen Anwesenheit Ludwig und Bertrand in Streit gerieten. (Wittgenstein)


ein Video entsteht / Arbeitstitel: Nashorn / der Rohschnitt ist erfolgt / die Hauptfigur: ein Nashorn / William Kentridge läßt grüssen / Länge ca. 3 min / Filmstills folgen


juergenkuester /
19-03-2011




18.3.11

poetrillus text//petrus akkordeon illu//julia tepasse



„Entweder Schwein oder Mensch“

http://www.focus.de/politik/deutschland/raf/tagebuch/18-september_aid_133076.html
Gary Steiner
John Howard Harris Professor of Philosophy, Bucknell University

Tierrecht und die Grenzen des Postmodernismus: Der Fall Derrida

Nach einem traditionellen, von den Stoikern geerbten Begriff haben nur diejenigen Lebewesen einen Anteil an der Gerechtigkeit, die vernunftbegabt sind und so Rechte und Pflichten als solche begreifen können. Neuerdings wird dieses Vorurteil der Tradition immer mehr in Frage gestellt, denn Theoretiker werden immer bereiter, die Irrelevanz der Vernunftbegabung für die Frage des moralischen Wertes anzuerkennen. Vor allem die Theoretiker der Postmoderne behaupten in der Nachfolge Jeremy Benthams, daß die Fähigkeit, Schmerzen zu empfinden, das bestimmende Kriterium für den moralischen Wert eines Lebewesens sei. Sie behaupten weiter, daß das liberale humanistische Streben nach festen Prinzipien nicht nur nutzlos, sondern geradezu gefährlich sei für die Aufgabe, den eigentlichen moralischen Wert der Tiere anzuerkennen und zu schützen. Doch diese postmodernen Denker gehen entgegen ihrer eigenen Absicht von gewissen Voraussetzungen aus, die es völlig unmöglich machen, Tiere als moralisch wertvolle Wesen zu verteidigen - und zwar deswegen, weil der Postmodernismus letztlich keinen Platz für so etwas wie feste Prinzipien bereithält. In diesem Zusammenhang sind die Ideen Derridas das aufschlußreichste Beispiel dafür, wie man nicht versuchen sollte, den moralischen Wert der Tiere zu verteidigen, denn im Feld der Erfahrung gibt Derrida der Unbestimmtheit bzw. der Mannigfaltigkeit den logischen Vorrang vor jeder Bestimmtheit. Dabei möchten Derrida und seine Anhänger die repressiven Konsequenzen der angeblich totalitären traditionellen Denkweise vermeiden, doch aus der Strategie Derridas folgt tatsächlich, daß die Begründung von Moralprinzipien im Allgemeinen überhaupt unmöglich wird. So muß Derrida letzten Endes freilich eingestehen, daß wir "erst später, d.h. niemals" den moralischen Wert der Tiere (geschweige denn jeglichen Wesens) feststellen werden.

15. März 2010, 19 Uhr c.t., Hegelsaal

Adlerhase, für den noch nie ein bedeutender Philosoph Interesse gezeigt hat...

16.3.11

Vera Kattler
Öl auf Papier
30 x 40 cm
2011

15.3.11

Morgen werden die schwarzen Vögel kommen (Sartre)

Der Mensch - Zur Freiheit verurteilt


Der Mensch hat mehr als eine Möglichkeit - er ist frei - und damit zur Freiheit verurteilt. 

Die völlige Freiheit bedeutet für den Menschen gleichzeitig die Übernahme einer großen Verantwortung, weil er

sich für alles, was er macht, entschieden hat und damit für seine Handlungen und ihre Folgen verantwortlich ist.

Entscheidungen, die nicht bewusst getroffen wurden, stellen immer ein Problem dar.

Der Mensch fürchtet sich davor, frei zu sein, weil, von seiner Entscheidung abhängig, nicht nur ein einziges Individuum betroffen ist - seine Entscheidungen betreffen die ganze Gesellschaft, eine gegenseitige Beeinflussung findet statt, sowohl im positiven als auch negativen Sinne. 

Der Mensch ist der Gesellschaft aber nicht hilflos ausgeliefert,  er ist Teil derselbigen und kann sie verändern,  somit ist er wieder frei und für die gesamte Gesellschaft sozusagen mitverantwortlich. 

Sartre behauptet, dass es im Krieg keine Unschuldigen geben hat, weil alle Menschen etwas dazu beigetragen haben, die Geschichte zu verändern - folglich die Freiheit besitzen, Dinge zu bewegen und Meinungen zu ändern. 

Dieser Verantwortung kann sich niemand entziehen, weil der Mensch dazu verurteilt ist, frei zu sein und sich dadurch selbst entwerfen kann.

Sartres Romanzyklus endet mit dem Schlusssatz "Morgen werden die schwarzen Vögel kommen" - schwarze Vögel als Zeichen für Gewissensbisse, kollektive Reue und Mitschuld?

Schlusssatz von Jean-Paul Sartre: "Morgen werden die schwarzen Vögel kommen" aus dem 
Romanzyklus Wege der Freiheit//Les chemins de la liberté
Quellehttp://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Paul_Sartre
http://fr.wikipedia.org/wiki/Les_Chemins_de_la_liberté

14.3.11

Katze, die einfach auf der Matte sitzt. (Austin)

Austins Sprechakttheorie, oder: Wie man mit Sprache handelt
[16]
Überhaupt, mein Bester, haben Sie schon bemerkt, wie eigentlich jeder Mensch ein Lügner ist? Nur gibt es zwei Arten, und darnach kann man die Menschen einteilen, in solche, welche andere belügen, das sind die materiellen Menschen, von denen man so in den Büchern liest, und dann die Idealisten, wie die Deutschen sie nennen - die sich selbst belügen.

Schwein, dessen Zufriedenheit womöglich zu gering geschätzt wird. (Mill)

Mill wurde am 20. Mai 1806 in London geboren und erhielt von seinem Vater eine ungewöhnlich frühe und breite Ausbildung. Bereits im Alter von drei Jahren begann er Griechisch zu lernen. Mit 17 Jahren hatte er fortgeschrittene Kurse in griechischer Literatur und Philosophie, Chemie, Botanik, Psychologie und Recht abgeschlossen.
Mill schätzt geistige Bedürfnisse höher ein als physische, es kann auch nützlich sein und glücklich machen, auf die Befriedigung bestimmter Bedürfnisse überhaupt zu verzichten. „Es ist besser ein unzufriedener Mensch zu sein, als ein zufrieden gestelltes Schwein, es ist besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr.“

Käfer, der womöglich gar nicht in der Schachtel ist. (Wittgenstein)

SÜDWESTRUNDFUNK
SWR2 Wissen - Manuskriptdienst
Der Käfer in der Schachtel
Wittgensteins Philosophie der Empfindungen
Autorin: Barbara Schmitz
Redaktion: Detlef Clas
Regie: Reinhard Winkler
Sendung: Montag, 30.8.2004, 8.30 Uhr, SWR2

Ausschnitt

Wittgenstein:
Nun, ein Jeder sagt es mir von sich, er wisse nur von sich selbst, was Schmerzen seien! - Angenommen, es hätte Jeder eine Schachtel, darin wäre etwas, was wir ”Käfer” nennen. Niemand kann je in die Schachtel des Andern schaun; und Jeder sagt, er wisse nur vom Anblick seines Käfers, was ein Käfer ist. - Da könnte es ja sein, dass jeder ein anderes Ding in seiner Schachtel hätte. Ja, man könnte sich vorstellen, dass sich ein solches Ding fortwährend veränderte.

Fliegen, die man fliehen soll. (Nietzsche)

„Von den Fliegen des Marktes“ - Reden oder schweigen?

Im „Zarathustra“-Kapitel „Von den Fliegen des Marktes“ verkündet Nietzsche über seinen Religionstifter aus Persien folgendes:
„Fliehe, mein Freund, in deine Einsamkeit!
Ich sehe dich betäubt vom Lärme der großen Männer und zerstochen von den Stacheln der Kleinen.
(…)
Wo die Einsamkeit auffhört, da beginnt der Markt;
und wo der Markt beginnt, da beginnt auch der Lärm der großen Schauspieler und das Geschwirr der giftigen Fliegen.
Quelle: http://www.freitag.de/community/blogs/carl-gibson/von-den-fliegen-des-marktes---reden-oder-schweigen

Eule der Minerva, die erst bei einbrechender Dämmerung ihren Flug beginnt. (Hegel)

In der Vorrede [zu Grundlinien der Philosophie des Rechts] äußert Hegel sich auch zum Verhältnis der Philosophen zur gesellschaftlichen Wirklichkeit:
„…; die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.“
– Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Frankfurt am Main 1972, S. 14
Die römische Göttin Minerva wie auch die griechische Athene waren die Hüterinnen der Klugheit und hatten als mythologisches Attribut den Vogel der Weisheit, die nachtaktive Eule. Eine Erkenntnis gesellschaftlicher Verhältnisse ist dieser Metapher nach also erst dann möglich, nachdem ihre Wirklichkeit sich entfaltet hat. Die Erkenntnis schließt also eine Epoche ab und begründet sie nicht etwa. Viele Interpretationen sehen deshalb in dem Alterswerk Hegels, zu dem auch die Rechtsphilosophie gehört, eine Abkehr von der früheren Position, dass die Philosophie eine neue Epoche begründen solle.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Grundlinien_der_Philosophie_des_Rechts

Löwe, der so gut brüllte, dass er zum Buchthema taugte. (Blumenberg)

Eine Welt ohne Löwen? Trostlos

Aus dem Nachlass des Philosophen Hans Blumenberg: Reflexionen über ein hohes Tier

Löwenmähne, Bärenhunger, Katzenjammer, Schweinsgalopp, Bienenfleiß, Sauwetter, Hundstag, Affenschande. Das Tier ist mit uns nicht nur auf dem Teller oder im Tiergarten, auch in der Sprache haben wir es domestiziert und zum Synonym gemacht für mehr oder minder erfreuliche Phänomene und menschliche Eigenschaften.
...

Quelle: http://www.zeit.de/2001/32/Eine_Welt_ohne_Loewen_Trostlos

Zu: Nashorn, über dessen Anwesenheit Ludwig und Bertrand in Streit gerieten. (Wittgenstein)

Ein Nashorn war das Sujet der legendarisch gewordenen ersten Kontroverse zwischen Ludwig Wittgenstein und Bertrand Russel. Ersterer weigerte sich offenbar, letzterem darin zuzustimmen, dass sich kein Nashorn im Zimmer befinde. Obzwar es momentan nicht zu sehen sei, wäre dies noch kein absoluter Beweis gegen das mögliche Vorhandensein des Tieres, meinte Wittgenstein und postulierte damit die Unbeweisbarkeit von Empirischem.
Quelle: http://www.m-orld.org/Essays/Schuld_und_Suehne.html

Zu: Spinne und Ameise, die von der Biene übertroffen werden. (Bacon)

Wie kommt man … aus der Induktion zum echten Wissen, wie dies Bacon in seinen «Novum Organum» forderte? Bacon wählte ein Beispiel aus der Natur: weder soll man wie die Spinne nur Fäden ziehen noch wie die Ameisen nur Dinge und Daten sammeln, sondern wie die Bienen das Gesammelte in eigene Schöpfung, in Honig verwandeln.
Quelle: http://www.schuledesrades.org/palme/books/denkstil/?Q=1/1/3/0/0/1/93